Eine Zusammenfassung von Iris Meyer für die Facebookgemeinde
“ pro Iris “
Hallo Zusammen, erstmal Danke für die große Anteilnahme und den Mut, den Ihr mir zusprecht. Ich lese mir immer alles durch und entschuldige mich dafür, das ich nicht immer alles beantworten kann! Ich versuche mal so kurz wie möglich, zu beschreiben was in den letzten 2 1/2 Jahren passiert ist. 1987 habe ich den Beruf als Schwimmmeistergehilfin erlernt. Heute heißt der Beruf: Fach-Angestellte für Bäderbetriebe. Ich war nicht mehr und nicht weniger. Ich hatte keine leitende Funktion, einfach nur Schwimmmeistergehilfin und das von 1987-2015. Ich stand brav am Beckenrand und passte auf, dass alle Badegäste aufrecht gehend das Bad wieder verlassen konnten. In den Bädern war es jedem Festangestellten, jeder Aushilfe und jeder Reinigungskraft möglich an die Kasse zu gehen um Karten zu verkaufen, oder Geld zu wechseln. Natürlich nur bis 2015 jetzt ist angeblich alles anderes ! Wie es dann weiter gelaufen ist , weiß ich nicht, da ich ja gehen musste.😔 Mittlerweile, könnte ich wahrscheinlich ein ganzes Buch über dieses Thema schreiben, aber ich versuche mich hier kurz zu fassen. Obwohl das Buch bestimmt spannend sein würde. Seit 1991 fand keine ordentliche, finanzielle Prüfung in den Bädern mehr statt. Keine Jahresabschlüsse, keine Monatsabschlüsse. Erst ca. 2004 wurde ich in die Kassenabrechnung mit einbezogen. Warum? Weil es da schon mal einen Vorfall gab, wo Geld verschwunden war! Seit 2008 haben die Bäder eine neue Kassenautomaten Anlage bekommen, die Computergesteuert war. So hätte man von der Buchführung direkt darauf zugreifen können , um die Bestände in den Bädern zu kontrollieren. Da es bei den Kassenbons laufende Nummern gibt, wäre es ein leichtes gewesen, finde ich, die Richtigkeit und die Ordnungsgemäße Buchführung zu kontrollieren. Anscheinend ist dies aber nie gemacht worden(das hat man erst jetzt festgestellt!!!!!!!!). Man hat sich über Jahre nicht wirklich dafür interessiert warum Schwimmkurse „Bar “ bezahlt wurden trotz neuem Kassensystems! Controlling gleich null! Das stellte sogar ein Richter in Ahaus fest! Im Hallenbad hatten wir eine interne Arbeitsaufteilung: Ich machte die Schwimmkurse im Wasser und der/die anderen kassierten die Beträge im Büro vorne im Eingangsbereich an der Kasse. Dann geht jemand im Jahr 2014 in den Ruhestand und ein neuer übernimmt. Der möchte natürlich alles richtig und ordentlich machen. Ende Oktober 2014 stellte man bei mir Krebs fest, so dass ich dann für einige Zeit arbeitstechnisch ausgefallen bin. Im Dezember wollte ich kurz meine Kollegen im Bad besuchen. Da wurde ich gefragt: „Ob wir schon immer soviel Umsatz mit unseren Schwimmkursen einnehmen würden?“ Meine Antwort war ja. Denn ich machte in der Wintersaison immer die gleiche Anzahl der Kurse. Wahrscheinlich ähnlich wie meine damaligen Kollegen. Er stellte aber auch fest, das dass prozentual nicht mit all den Jahren vorher übereinstimmen konnte. Und gerade, weil auf einmal so viel Geld da war, wurde jemand stutzig, der gerade erst im Unternehmen tätig war! Ich verwies ihn auf seinen Vorgänger , vielleicht könnte er was dazu sagen. Was daraus geworden ist, entzieht sich meiner Kenntnis! Im Februar 2015 machte ich wieder einen Besuch im Bad worauf er mir wieder Fragen bezüglich der Abrechnung der Kasse gestellt hat. Angeblich konnte ihm keiner im Bad darüber Auskunft geben bzw. sagen wie das kann. Komisch dachte ich mir, jeder meiner damaligen Kollegen vermutete, das selbe wie ich. Nur ich hab den Mut gehabt zu sagen, was alle dachten. Keiner der anderen hatte die Traute. Und dann nahm die Sache seinen Lauf: Viele Gespräche bei den Stadtwerken , Freistellung vom Job, Zeitungsbericht , Radiobericht, mehrere Kündigungen usw. Ich konnte diesen Film garnicht verstehen, habe immer wieder versucht alles zu erklären, heute weiß ich, das es keiner hören wollte. Egal, was ich gesagt habe, entgegnete man mit nur: „ Das tut hier nichts zur Sache und dient nicht zu ihrer Entlastung.“ Ich verstand die Welt nicht mehr, da man auf andere, klare Beweise, nicht reagierte. Bis zum im Strafprozess, der 1 1/2 Jahre später stattfand. Hier hat der Wirtschaftsprüfer im Verhör gesagt, das er nur den Auftrag hatte, alleine gegen mich zu ermitteln. Hallo ???? Das soll eine neutrale „Wirtschaftsprüfung“ gewesen sein? Andere Personen, die genauso gehandelt haben wie ich, saßen aber leider nicht mit auf der Anklagebank. Die Schöffin fragte, „ Wer die anderen sein und warum die nicht alle neben Frau Meyer sitzen?“ Leider konnte sich der Wirtschaftsprüfer an die anderen Namen nicht erinnern. Er sollte ja schließlich nur Unterlagen von Frau Meyer offen legen. Ihr könnt mir glaube, am liebsten wäre ich ihm an die Gurgel gesprungen in diesem Moment. Es ging dann so weiter im Gerichtssaal es sind Sachen raus gekommen wo man nur mit dem Kopf schütteln kann. Da wurde mir bewusst, das ich hätte machen können was ich wollte, ich hätte nie eine Chance gehabt! Jetzt versteht man vielleicht einige Zeitungsberichte besser. Gerne hätte ich mich von Anfang an öffentlich geäussert, aber meine Anwälte rieten mir damals davon ab. Ich habe wirklich alles versucht, dazu beizutragen, alles auf zu klären. Heute weiss ich, das daran gar kein Interesse bestand und immer noch nicht besteht. Denn dann hätte man ja eigene Fehler zugeben müssen. Ich mache solange weiter, bis raus ist, wer da alles mit abkassiert hat. Ja, ich bin ein Bauernopfer, aber das heisst nicht, dass ich automatisch blöd bin und meinen Mund halte. Leider sind meine finanziellen Mittel alle ausgereizt, sonst hätte ich mich nicht auf einen Vergleich eingelassen. Ich habe nicht nur meinen Job verloren, sondern nebenbei haben mich diese 2 1/2 Jahre Kampf ca 80.000 € gekostet ( Anwaltskosten, Gerichtskosten, der normale Lebensunterhalt – alles ohne Gehalt). Wenn ich wirklich eine so große Summe von 550.000 € unterschlagen hätte, hätte mir das wahrscheinlich nichts ausgemacht und ich hätte schön meinen Mund gehalten und die restliche Summe fein für mich behalten.
Hab ich aber nicht.